Die subfossil-feuchten Großreste aus dem spätneolithischen Fundplatz Quern-Neukirchen LA 28 (Tegelbarg), Kreis Schleswig-Flensburg
Published: Dezember 31, 2018 | DOI: https://doi.org/10.26016/offa.2018.A6
Abstract
Aus dem Bereich des Unterlaufes der Habernisser Au sind mehrere neolithische Küstensiedlungen bekannt. Die archäobotanische Analyse bezieht sich auf die Neugrabung am Fundplatz Quern-Neukirchen LA 28 (Tegelbarg) im Jahr 2011. Sie gewährt neue Einblicke in die Wirtschaftsweise und Vegetationsverhältnisse der nordischen Dolchzeit zwischen 2200 und 1950 v. Chr. (Spätneolithikum 1). Im Verlauf der Grabung wurden 40 Bodenproben gewonnen, aus denen die untersuchten Großreste stammen. Das pflanzliche Material ist bis auf eine Ausnahme im subfossil-feuchten Zustand erhalten geblieben. Der Anbau von Kulturpflanzen hat offenbar in Quern-Neukirchen keine Rolle gespielt, denn es fehlen mit einer Ausnahme Getreidefragmente. Dem ist die aus verschiedenen Pflanzengesellschaften bestehende spätneolithische Landschaft entgegenzusetzen, die vom Menschen vielfältig genutzt wurde. Die naturräumlichen Voraussetzungen entlang der Küste waren für die Nahrungsbeschaffung besonders gut geeignet. Demnach sammelte man Muscheln und Schnecken an der Küste sowie in dem unter anderem aus Erlen (Alnus glutinosa), Eschen (Fraxinus) und Linden (Tilia) bestehenden, landeinwärts gelegenen Auwald Himbeeren (Rubus idaeus), Schlehen (Prunus spinosa) und Hagebutten (Rosa). Diese Tätigkeiten verweisen auf die saisonale Nutzung des in einem natürlichen Gunstraum gelegenen Fundplatzes.
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