Walter Dörfler bringing down a core.

Volker Arnold, Walter Dörfler

Pollen-, Holzkohle- und Geländeanalysen aus dem schleswig-holsteinischen Riesewohld, Kreis Dithmarschen

Published: Dezember 31, 2013 | DOI: https://doi.org/10.26016/offa.2012.A7

Volker Arnold
Berliner Str. 61, D-25746 Heide
Walter Dörfler
Instititut für Ur- und Frühgeschichte der Christian-Albrechts-Universität, D-24118 Kiel

Abstract

Archäologische Begehungen und Sondagen im Bereich des Riesewohlds in Schleswig-Holstein haben ein facettenreiches Bild der Besiedlung und Bewirtschaftung ergeben. Einzelfunde aus dem Meso- und Neolithikum belegen die Anwesenheit von Menschen, auch wenn keine Siedlungen zu lokalisieren sind. Seit der Bronzezeit bezeugen Gräber und Streufunde die Besiedlung des Gebietes. Eindeutige Belege für eine Besiedlung sind durch einen eisenzeitlichen Ringwall sowie durch Flursysteme gegeben, die bei der Auswertung von Laserscandaten entdeckt wurden. Nach ihrer Morphologie datieren diese Flursysteme ebenfalls in die Eisenzeit, aber auch mittelalterliche und neuzeitliche Wölbackersysteme sind belegt. Darüber hinaus weisen Flurnamen auf eine historische Nutzung hin. Ein Vergleich des archäologischen Berichtes mit einem Pollenprofil aus einem Quellmoor im nördlichen Bereich des Riesewohlds vervollständigt das Bild. Gemäß des Alters Tiefen-Modells beginnt das Torfwachstum vor ca. 4000 Jahren. Zu Beginn dominieren Linde, Eiche, Ulme, Ahorn, Hasel, Birke und Kiefer das Waldbild. Siedlungszeiger belegen Eingriffe in den Wald mindestens seit der späten Bronzezeit. Maximalwerte werden zur Zeit der Errichtung der eisenzeitlichen Befestigung erreicht. Im Verlauf der Entwicklung verändert sich die Waldzusammensetzung zugunsten von Buche und Hainbuche und zuungunsten von Hasel, Linde und Ulme. Trotz dieser Veränderungen lassen sich die genannten Gattungen bis in die Gegenwart nachweisen, was für ein Überdauern in dem Gebiet des Riesewohlds spricht. Der Wald mutet naturnah und ursprünglich an, ist jedoch im Verlauf der Vorgeschichte vielfältig genutzt und umgeformt worden, nicht zuletzt auch für den Ackerbau.

Zitationsvorschlag
Arnold/Dörfler 2013: V. Arnold/W. Dörfler, Pollen-, Holzkohle- und Geländeanalysen aus dem schleswig-holsteinischen Riesewohld, Kreis Dithmarschen. Offa 69, 2013, 53–70. DOI: https://doi.org/10.26016/offa.2012.A7.

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