Die eisenzeitliche Siedlung von Kobern-Sürzerhof „Morsweiden“, Kreis Mayen-Koblenz, im Landschaftsraum des Maifeld-Pellenzer Hügellandes
Published: Dezember 31, 2013 | DOI: https://doi.org/10.26016/offa.2012.A23
Abstract
Die eisenzeitliche Siedlung von Kobern-Sürzerhof „Morsweiden“ wurde 1999 beim Bimsabbau entdeckt. Sie liegt im Maifeld-Pellenzer Hügelland, einem bekannten Siedlungsraum des Mittelrheinischen Beckens, der während der älteren Eisenzeit dicht mit einzelnen Hofstellen überzogen war. Die Siedlung von Kobern „Morsweiden“ gehört dabei zu den wenigen Siedlungsplätzen, die über die Späthallstatt- und Frühlatènezeit hinaus auch noch während der Mittellatènezeit und bis in die Spätlatènezeit hinein benutzt wurden. Aus einem kleinen Grubenhaus mit Zweipfostengrundriss von rund 3,10 × 1,80 m (Fundstelle 83) und einer Siedlungsgrube von zylindrischer Form (Fundstelle 85) wurden Bodenproben für archäobotanische Untersuchungen entnommen. Während das Fundgut aus dem Grubenhaus in eine frühe Phase der Spätlatènezeit (Latène D1, ca. 150–100 v. Chr.) gehört, weist das Fundmaterial aus Grube 85 in die Mittellatènezeit (Latène C, ca. 250–150 v. Chr.), einer Epoche, aus der bisher nur sehr wenige Fundkomplexe bekannt sind. Die Bestimmung und Auswertung der Pflanzenreste ermöglicht daher einen aufschlussreichen Vergleich zwischen den mittel- und spätlatènezeitlichen Pflanzen (siehe S. 307 ff. Beitrag M. König in diesem Band). Chronologisch lassen sie sich an die von Helmut Kroll gewonnenen grundlegenden Ergebnisse zum pflanzlichen Fundgut der Späthallstatt- und Frühlatènezeit (Hallstatt D, Latène A und B, ca. 600/570–250 v. Chr.) aus der nur etwa 15 km entfernt liegenden Siedlung von Wierschem anschließen.
Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen
Sie der Verwendung von Cookies zu.