Magdalena Wieckowska-Lüth, Walter Dörfler, Wiebke Kirleis

Lake Level Change and its Influence on Human Settlement on Islands in the Holstein Lake District, Schleswig-Holstein

Published: Dezember 31, 2014 | DOI: https://doi.org/10.26016/offa.2010.A2

Magdalena Wieckowska-Lüth
Institut für Ur- und Frühgeschichte der Christian-Albrechts-Universität, D-24118 Kiel
Walter Dörfler
Institut für Ur- und Frühgeschichte der Christian-Albrechts-Universität, D-24118 Kiel
Wiebke Kirleis
Institut für Ur- und Frühgeschichte der Christian-Albrechts-Universität, D-24118 Kiel

Abstract

Um Einblick in die Besiedlungsgeschichte von Inseln zu erhalten, ist die Untersuchung der ehemaligen Umweltbedingungen unabdingbar. Die Kenntnis paläohydrologischer und sedimentärer Prozesse bildet die Grundlage für eine Rekonstruktion ehemaliger Seespiegelhöhen und Küstenlinien. Dies ist zu berücksichtigen, wenn man vor- und frühgeschichtliche Spuren der Nutzung von Inseln untersucht. Für Norddeutschland belegt die Auswertung zahlreicher Pollenanalysen den wechselnden anthropogenen Einfluss auf Landschaft und Umwelt. Bisher zogen aber nur wenige Untersuchungen die ehemaligen Wasserstande der Seen und deren Einfluss auf die Besiedlung während verschiedener Zeitraume mit heran, die Nutzung von Inseln wurde gar nicht berücksichtigt. Im Rahmen des DFG-Projektes "Funktionen von Inseln in den Binnengewässern der holozänen Siedlungslandschaft Schleswig-Holsteins" wurde ein möglicher methodischer Ansatz erarbeitet: Empirische Daten von organischen Ablagerungen ergeben entweder ein neues Modell zu Seespiegelschwankungen oder sie fügen sich in bereits bestehende Modelle ein. Die Pollenanalysen dieser organischen Schichten können auch unsere Kenntnis über die verschiedenen Nutzungsphasen der Inseln und des entsprechenden anthropogenen Einflusses erweitern. Um allerdings ein vollständiges Bild der Mensch-Umwelt-Beziehungen in diesem besonderen Lebensraum zu erhalten, ist weitere Forschung notwendig. Die vorliegende Studie liefert bereits bedeutende Erkenntnisse zu ehemaligen Wasserständen von Seen der Holsteinischen Schweiz, also dem ostholsteinischen Seengebiet. Außerdem zeigt sich, dass die Seespiegelhöhen offenbar einen großen Einfluss auf die Nutzung der Inseln hatten. Die Ergebnisse der paläo-ökologischen Untersuchungen zeigen in der Vorgeschichte einen größer werdenden anthropogenen Einfluss wahrend niedriger Wasserstande oder gleichbleibender hydrologischer Bedingungen, da die Inseln in diesen Zeiten eine größere Ausdehnung hatten. Pollenanalysen belegen vier Phasen größtmöglichen anthropogenen Einflusses: das Spätmesolithikum, die jüngere Bronzezeit, die vorrömische Eisenzeit und römische Kaiserzeit sowie die Slawenzeit. Seit dem Mittelalter und der Neuzeit haben die Seespiegelhöhen offenbar einen geringeren Einfluss auf die Nutzung von Inseln: Sie wurden auch zu Zeiten höherer Wasserstande aufgesucht, als die Seen zum Betreiben von Wassermühlen aufgestaut worden waren.

Zitationsvorschlag
Wieckowska-Lüth u. a. 2014: M. Wieckowska-Lüth/W. Dörfler/W. Kirleis, Lake Level Change and its Influence on Human Settlement on Islands in the Holstein Lake District, Schleswig-Holstein. Offa 67, 2014, 27–49. DOI: https://doi.org/10.26016/offa.2010.A2.

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