Sinje Sauer

Die slawenzeitliche Siedlungsentwicklung am Oldenburger Graben: Eine Bestandsaufnahme frühmittelalterlicher Siedlungsplätze in der Umgebung von Starigard/Oldenburg

Published: März 14, 2022 | DOI: https://doi.org/10.26016/offa.2021.A1

Abstract

Die vorliegende Arbeit gilt der Besiedlungsgeschichte der Slawen im Kleinraum des Niederungsgebietes »Oldenburger Graben« in Ostholstein aus archäologischer Sicht. Je nach Umfang der Fundensembles und Art der Befunde erfolgte die Klassifizierung der 67 Fundstellen in eine von sechs Kategorien (offene Siedlungen, Keramikfundplätze, Burganlagen, Depotfunde, Bestattungsplätze und Einzelfunde). Auf Grundlage der archäologischen Daten und ihrer Kartierung konnten mithilfe historischer Quellen sowie lagebezogener Beobachtungen (dazu gehören hier Bodenart, Höhenlage und die strategischen Vorteile, die sich aus der Niederungssituation ergeben) die Siedlungsprozesse im Zeitraum von der frühslawischen Phase bis zum beginnenden hochmittelalterlichen Landesausbau aufgezeigt und miteinander in Beziehung gesetzt werden. Für den Übergang von der Völkerwanderungs- zur Slawenzeit zeigt sich der auch andernorts fassbare Hiatus in den Siedlungsnachweisen. Im Laufe des Frühmittelalters stellen sich dann Veränderungen der Strukturen im Machtgefüge der slawischen Gebiete heraus. Dies zeigt sich – wie andernorts auch – in der Verlagerung der Burgenstandorte von Höhen- zu Niederungsburgen. Eine Ausnahme bildet Starigard/Oldenburg mit einer durchgehenden Nutzung. Ab der mittelslawischen Periode wird eine zunehmende Siedlungsaktivität insbesondere am nördlichen Rand des Oldenburger Grabens fassbar, die ihren Höhepunkt in der spätslawischen Phase erreicht. Der »absolute« Siedlungsschwerpunkt verschiebt sich im Verlauf der Zeit in Richtung des Fürstensitzes Starigard/Oldenburg, der hier unter Abwägung aller zur Verfügung stehenden Quellen als emporium gedeutet wird.

Zitationsvorschlag
Sauer 2022: S. Sauer, Die slawenzeitliche Siedlungsentwicklung am Oldenburger Graben: Eine Bestandsaufnahme frühmittelalterlicher Siedlungsplätze in der Umgebung von Starigard/Oldenburg. Offa 78, 2022, 7–72. DOI: https://doi.org/10.26016/offa.2021.A1.

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