Das Erbe vom Reinbothschen Grundstück: die archäologischen Befunde und Funde der Grabung Schleswig LA 225, Rathausmarkt 17
Published: Dezember 31, 2018 | DOI: https://doi.org/10.26016/offa.2018.A11
Abstract
Neben diversen hölzernen Baubefunden wie Brunnen-, Kloaken- und Zaunresten wurden auch mehr als 2700 Kleinfunde geborgen und dokumentiert, die im Rahmen der vorliegenden Masterarbeit 2014 in Kooperation mit dem ALSH am Institut für Ur- und Frühgeschichte der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel bearbeitet wurden. Der Datierungsschwerpunkt der Funde liegt im 13. Jh., also am Übergang vom hohen zum späten Mittelalter. Diese Phase umfasst auch den Übergang vom frühen zum späten Schleswig, als sich die Topografie und das Leben in der Stadt stark wandelten. Das Fundmaterial vom Grundstück Rathausmarkt 17 umfasst ein reichhaltiges Spektrum materieller Kultur des Schleswiger Mittelalters und beinhaltet Funde sämtlicher Materialgruppen wie Eisen, Buntmetall, Keramik, Glas, Knochen, Holz oder Leder. Folgt man den Indizien für Hauswerk und Handwerk der Grabung von 2010, so lassen sich mehrere Tätigkeiten nachweisen, von denen einige sich auch durch die Schriftquellen des 16. Jhs. für das Umfeld des Grundstücks belegen lassen. Zu nennen sind hier die sicheren Nachweise von Textilverarbeitung durch den Fund von Spinnwirteln, Stecknadeln, Nähnadeln und Ahlen. Auf dem Reinbothschen Grundstück hat im 13. Jh. in mehr oder weniger begrenztem Umfang mit der Bearbeitung von Leder und Stoffen eine Werktätigkeit – ausgeübt als nicht eindeutig zu benennendes Hauswerk oder Handwerk – stattgefunden, die auf die Arbeit eines Schneiders, Riemenschneiders oder Beutelmachers hinweist.
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